Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Vergnügen, Inspiration, Ehrfurcht, Liebe. Zehn positive Gefühle, die ich nun genauer unter die Lupe nehme.
Positive Gefühle machen gesund
Positive Gefühle sind die Nährstoffe unserer geistigen Gesundheit: Für psychisches Wohlbefinden brauchen wir sozusagen eine „Diät“ positiver Emotionen. Ebenso wie uns eine Portion Brokkoli pro Jahr nicht gesund macht, verhält es sich auch mit positiven Emotionen. Nur das regelmäßige Erleben positiver Gefühle hält langfristig emotional gesund. Der Effekt solcher positiven Momente liegt in ihrer Häufigkeit: Wir bauen dadurch persönliche Speicher auf.
Menschen, die regelmäßig positive Gefühle erleben entwickeln sich persönlich weiter. Sie fühlen sich gut und tun Gutes (feel good – do good) und erfahren sowohl Wohlfühlglück als auch Werteglück. Dies führt wiederum zum häufigeren Erleben positiver Emotionen, und so entsteht ein Aufwärtskreislauf.
Bei den positiven Gefühlen kommt es weniger auf die Stärke, als vielmehr auf ihre Häufigkeit und Regelmäßigkeit an. Es werden nämlich dadurch neue Wege im Gehirn gebahnt und neue Netzwerke „verdrahtet“. Aktuelle Studien weisen auf den direkten Einfluss positiver Gefühle auf Gesundheit und Lebensdauer hin.
Was ist mit negativen Emotionen?
Stell Dir ein Segelboot vor. Der Kiel, der unter der Wasserlinie liegt, stellt die negativen Gefühle dar. Die Segel sind die positiven Gefühle. Nur wenn das Boot „gut im Wasser liegt“ und einen gewissen Tiefgang hat, ist Navigieren möglich. Nur dann kann das Boot auch stärkerem Wind standhalten, ohne sofort zu kentern. Doch auch die beste Wasserlage bringt keine Vorwärtsbewegung, wenn die Segel nicht gesetzt sind. Erst der Wind ermöglicht Segeln, bringt Kraft und Richtung.
„Aufblühende Menschen“ erleben nicht weniger negative Gefühle als andere Zeitgenossen; sie unterscheiden sich aber in der Art, wie sie positive Erfahrungen wahrnehmen und bewerten: „Aufblüher“ erleben positive Gefühle stärker und länger.
Anleitung zum Aufblühen
Wenn Du dich fragst, was Du persönlich tun kannst, um das „Aufblühen“ zu unterstützen, so lautet meine Empfehlung:
Schaffe Dir die Möglichkeiten, um Positives in Deinem Alltag wahrzunehmen und gemeinsam mit anderen zu erleben. Den positiven Tagesrückblick kennst Du vielleicht schon. Frag Dich abends einfach „Was war heute schön?“ und „Wie habe ich dazu beigetragen, dass ich das erlebt habe?“.
Und gib dem Guten Vorfahrt! Es ist nämlich eine feine Kunst, positive Emotionen zu vermehren. „Blumen wachsen auch nicht schneller, wenn man sie anschreit“, so könnte man es auf den Punkt bringen. Frag Dich bei jeder Entscheidung, wie viele positive Emotionen sie mit sich bringt. Trägt sie dazu bei, dass es mir besser geht? So kannst Du entscheiden, wie Du deine Freizeit gestaltest. Und wenn Du angenehme Gefühle erlebst, genieße sie. So kannst Du sie oft sogar intensivieren und verlängern.