Gute Vorsätze: Jeder kennt sie. Und trotzdem fällt es fast allen von uns schwer, wirklich dranzubleiben. Wir schauen uns deshalb an, was wir tun können, damit aus unseren guten Absichten und Neujahrsvorsätzen dauerhafte Verhaltensänderungen entstehen. Im ersten und zweiten Schritt ging es darum, wie du positive Emotionen als Rückenwind für neue Gewohnheiten nutzen kannst und was Aufschreiben damit zu tun hat.
Hier ist nun der dritte Vorschlag, wie Du aus Deinen Vorsätzen dauerhafte Veränderungen entwickeln kannst. Und der hat mit Anfangen zu tun. (Übrigens: Auch dieser Vorschlag basiert auf wissenschaftlicher Forschung, genauso wie die ersten beiden.)
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Kennst du das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse? Die folgenden Zeilen daraus sind vielen von uns vertraut: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ Ist das nicht schön? Es drückt so viel Ermutigung und Zuversicht aus. Und inzwischen gibt sogar Belege aus aktueller wissenschaftlicher Forschung dafür, dass Hermann Hesse Recht hatte.
Im Internet gibt es viele Seiten, die sich mit Zielen beschäftigen und Tipps anbieten, wie man seine Ziele leichter erreicht. Auf vielen solcher Seiten kann man dann seine eigenen Ziele eintragen und damit sozusagen schon den ersten kleinen Mini-Schritt in Richtung dieses Ziels machen. Forscher werteten nun Einträge einer solchen Website aus. Folgende Fragen interessierten sie:
- Welche Zeitpunkte wählen Menschen dafür, um sich ein Ziel zu setzen?
- Passiert das an einem beliebigen Tag – oder gibt es Tage in der Woche, im Monat, im Jahr, an denen sich besonders viele Menschen neue Ziele setzen?
- Welche Regelmäßigkeiten kann man finden, wenn man das über einen längeren zeitraum und bei vielen Menschen beobachtet?
Die Forscher fanden interessante Sachen heraus: Es wurden viel mehr Ziele am Beginn eines neuen Jahres eingetragen. Das ist nicht so überraschend, denn wer setzt sich zum neuen Jahr keine Ziele? Im ersten Teil dieser Artikelserie haben wir uns ja schon mit den Neujahrsvorsätzen beschäftigt. Studenten setzten sich besonders viele Ziele zu Beginn eines neuen Semesters. Auch der eigene Geburtstag war ein besonders „zielverdächtiger“ Tag. Klar, er markiert ja auch den Beginn eines neuen Jahres!
Was aber ziemlich überraschend war: Besonders viele Ziele setzen sich die Menschen auch zum Beginn eines neuen Monats oder einer neuen Woche!
Was bedeutet das jetzt? Anscheinend erleben wir sozusagen einen natürlichen „Rückenwind“ für neue Verhaltensweisen am Beginn eines neuen Abschnitts. Ein solcher neuer Abschnitt kann groß und einschneidend sein (das Neue Jahr, das neue Lebensjahr, der Beginn eines Schuljahrs oder Semesters) aber es kann auch ein ganz alltäglicher neuer Abschnitt sein – so wie der Beginn einer neuen Woche.
Diesen Rückenwind können wir uns zunutze machen, indem wir uns nicht nur am 1. Januar Ziele setzen, sondern auch am Beginn eines neuen Monats oder sogar einfach nur am Sonntag Abend bzw. Montag morgen zum Beginn der neuen Woche. Probiere es doch einfach selbst mal aus, bei welchem Beginn Du die stärkste Kraft, den besten Rückenwind erlebst.
Außerdem kannst Du dabei gleich die ersten beiden Tipps mit einbeziehen: Verbinde das neue Verhalten mit etwas, das Dir sowieso schon Spaß macht. Und schreib Dir konkret und präzise auf, was Du genau machen wirst. „Wenn…dann…!“
Ich wünsche Dir viel Freude dabei, deinen Zielen und Vorsätzen Kraft und Rückenwind zu geben! Auf ein erfolgreiches Jahr 2018!