In diesen Tagen geht es an allen Ecken und Enden um sie, die guten Vorsätze zum Neuen Jahr. Jeder hat sie – auch wenn die meisten von uns schon oft erlebt haben, wie schnell die Pläne verfliegen, wenn nach den Weihnachtsferien der Alltag wieder einsetzt. Wie schnell werden aus Vorsätzen „gewesene Vorsätze“?! Nimm Dir einfach jetzt mal kurz Zeit und überleg Dir, was Du Dir vor einem Jahr, also zum Jahresende 2016 vorgenommen hast? Was wolltest Du im neuen Jahr anders machen? Dich gesünder ernähren, mehr Sport machen, mehr Zeit mit Deiner Familie verbringen, eine neue Sprache lernen, Dein Hobby ausbauen…? Und was ist draus geworden? Wie lange haben Deine Vorsätze überlebt?
Viele von uns sind gut vertraut mit der erstaunlich geringen Halbwertszeit guter Vorsätze – manche von unseren Neujahrsvorsätzen überleben kaum eine Woche, geschweige denn einen Monat. Und doch besteht Hoffnung: Psychologen haben in einer Studie untersucht, wie sich Menschen mit und ohne Neujahrsvorsätze unterscheiden. Wer kann sein Verhalten erfolgreicher ändern?
Dabei stellte sich heraus: Menschen mit Neujahrsvorsätzen haben etwa zehnmal mehr Erfolg als Menschen, die ihr Verhalten zwar auch ändern wollen, aber dazu keine Neujahrsvorsätze fassen (Norcross, Mrykalo, Blagys, 2002). Gute Vorsätze zum neuen Jahr scheinen also immer noch besser zu sein als gar keine Vorsätze.
In diesem Artikel soll es deshalb darum gehen, was wir tun können, damit aus Absichten dauerhafte Verhaltensänderungen entstehen. Das werden wir uns in mehreren Schritten anschauen – hier ist der erste. Das Gute daran: Er ist leicht verständlich, einfach und basiert auf wissenschaftlicher Forschung.
Schnüre dein Power-Paket!
Viele von uns nehmen sich zum Neuen Jahr vor, sich mehr zu bewegen, mehr Sport zu treiben und einfach im Alltag aktiver zu sein. Doch dann ist die Couch soo einladend und die neue Folge der Lieblingsserie so spannend… Außerdem ist es draußen kalt und man müsste auch erst die Scheiben am Auto freikratzen, um ins Fitnessstudio zu fahren…
Es gibt einen ganz einfachen Tipp, der es Dir garantiert erleichtert, dass Du Deine Vorsätze in die Tat umsetzt: Schließ einen Vertrag mit Dir selbst. Zum Beispiel in Sachen Bewegung/ Sport/ Aktivität: Ab sofort schaust Du Deine Lieblingsserie nur noch, während Du Dich bewegst, sei es am Hometrainer oder im Fitnessstudio. Das spannende Hörbuch hörst Du Dir beim Spazierengehen an. Und Deine Lieblingsmusik läuft nur dann, wenn Du aktiv bist und Dich bewegst.
Was erreichst Du dadurch? Für Deine Lieblingsserie oder das spannende Hörbuch bist Du voll motiviert. Darauf freust Du Dich. Und genau diesen „inneren Rückenwind“ verknüpfst Du mit der (bisher noch) geringeren Motivation fürs Fitnesstraining. Und weil Du die Serie bzw. das Hörbuch oder Deine Lieblingsmusik so genießt, können sich diese positiven Emotionen mit der körperlichen Aktivität verbinden. Du überlistest quasi Dein Gehirn, denn das lernt so, dass Bewegung Spaß macht.
Das Ergebnis: Du brauchst auf nichts zu verzichten und kannst mit minimalem Aufwand und maximaler Freude deine neue Gewohnheit „Mehr Bewegung im Alltag“ stärken.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann gib Deinem Gehirn noch mehr Gelegenheit, dass es die neue Gewohnheit mit positiven Gefühlen verknüpfen kann. Frag Dich zum Beispiel, wie dir Bewegung besonders viel Freude macht. Tanzt Du lieber als auf den Hometrainer zu gehen? Dann mach das und leg dafür deine Lieblingsmusik auf. Gehst Du lieber spazieren oder schwingst dich aufs Fahrrad (oder auf die Ski) statt ins Studio zu gehen? Dann mach das – Hauptsache, Du bleibst beim Thema „Bewegung“!
Übrigens: Neue Gewohnheiten sind wie kleine Pflänzchen. Sie brauchen Schutz und Pflege. Unterbrechungen der neuen Gewohnheit – zum Beispiel durch einen Urlaub – können ein solches junges Pflänzchen schwächen. Kalkuliere das bewusst ein und plane, wie Du Deine Gewohnheit nach einer Unterbrechung wieder reaktivieren wirst. Vielleicht mit einer neuen Lieblingsserie? Und schreib Dir diese Absicht VOR dem Urlaub bereits auf, denn, das hilft nochmal extra. (Darüber erfährst du mehr im Teil 2 dieser kleinen Artikelserie.)
Ich wünsche dir viel Freude dabei, deinen Plänen und Absichten auf diese Weise Kraft und Nachhaltigkeit zu geben!
Hier geht’s zu Schritt Nummer 2!