Warum uns die Natur gut tut!
Warum erlebst Du manchmal trotz Anstrengung ein Gefühl von Genugtuung, Erholung und Entspannung? Welche Wirkung hat Natur und Bewegung auf Menschen? Dieser Frage gehe ich heute nach.
Ein kleines Experiment
Stell Dir vor, Du sitzt auf einem kleinen Hügel, die Sonne scheint warm auf Deinen Rücken, vor Dir liegt eine bunte Blumenwiese und Schmetterlinge tanzen vor Deinen Augen. In der Ferne plätschert ein kleiner Bach, dessen glitzerndes Wasser silbern durch ein Waldstück schimmert und der Wind trägt den frischen Sommerduft zu Dir.
Was macht das mit Dir? Was würde sich verändern, wenn Du dich nach einem langen Arbeitstag in so einer Situation wiederfindest? Du würdest dich entspannen und sofort beginnen dich zu erholen, nicht wahr?
In vielen Studien konnte die erholsame Wirkung der Natur auf den Menschen nachgewiesen werden (u.a. Ulrich 1983, Kaplan und Kaplan 2008). Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Aufenthalt in der Natur sich sowohl auf den Körper, als auch auf den Geist positiv auswirkt. Die Immunabwehr wird stärker, Stress lässt nach, unsere Aufmerksamkeitsspanne wächst, wir erleben mehr Zufriedenheit und sind sogar kreativer.
Natur tut uns gut
Schon ein kurzer Aufenthalt in der Natur hat Wirkung. In Sekundenschnelle scannst Du Deine Umgebung: ist sie gefährlich oder ungefährlich, mag ich sie oder mag ich sie nicht, ist sie interessant oder uninteressant? Diese Bewertung läuft blitzschnell ab und Du bekommst kaum etwas davon mit. Was du aber mitbekommst, ist das Ergebnis, ein Gefühl von „Das ist ja schön hier!“.
Im Körper führt das sofort zu einer Reaktion: Du entspannst Dich, Deine Stimmung steigt und Du fühlst Dich wohl.
Dein Gehirn schaltet in diesen Momenten auf das, was Psychologen den „Annäherungsmodus“ nennen. Du richtest deine Aufmerksamkeit auf eine Sache, die Du angenehm und schön findest. Und das wirkt erholsam. Mit anderen Worten: Dein Stresslevel sinkt, Du erholst Dich sofort und stärkst damit Deine geistige und körperliche Fitness.
Das ist genau das Gegenteil von dem, was Deine Aufmerksamkeit beispielsweise im Büro leisten muss. Kennst Du das? Du sitzt an Deinem Arbeitsplatz, erledigst gerade eine Aufgabe und Dein Handy piepst, weil Du eine SMS bekommen hast. Oder Dein Emailprogramm zeigt Dir, dass Du eine neue Nachricht erhalten hast? Was tust Du in der Regel? Wahrscheinlich geht es Dir wie den meisten Menschen und Du würdest nachschauen, was da gerade reingekommen ist.
In diesem Moment geht Dein Gehirn in einen anderen Modus. Du bist neugierig – und abgelenkt. Dieses „Multitasking“ braucht allerdings mentale Energie, denn wenn Du dann zur ursprünglichen Aufgabe zurückgehen willst, kostet Dich das Aufwand. Sie ist ja nicht neu und vielleicht spannend – sondern „Arbeit“.
Natur tut gut
Erholung ist an jedem Ort möglich, den Du als „natürlich“ empfindest. Das kann im Wald, in den Bergen oder am Meer sein. Doch auch der Aufenthalt im Stadtpark oder sogar ein schöner Naturfilm kann Stress reduzieren.
Erholung in der Natur ist besonders stark, wenn Du sogenannte „sanfte Faszination“ erlebst: Die Umgebung ist schön, gefällt Dir und tut Dir wohl. Du erlebest einen gewissen Abstand zum Alltäglichen.
Auch wenn das nur im kleinen Park um die Ecke ist.