„Meine Arbeit macht mir Freude und ich sehe, was ich dadurch bewirken kann.“
Eine solche Einstellung ist nicht nur persönlich positiv, sondern sie hält auch langfristig gesund, weil sie dem Burnout vorbeugen kann. Wer so über seine Arbeit denkt, kann sich mehr einsetzen, erzielt größere Erfolge und leistet mehr. Doch wovon hängt die Einstellung ab? Ist es einfach Glückssache, weil ich meinen einen Traumjob gefunden habe? Oder ist es doch mehr „Kopfsache“?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Schlüssel zu diesen positiven Effekten in unserer eigenen Hand liegt. Forscher von der amerikanischen Yale Universität haben nämlich drei grundlegende Einstellungen zur Arbeit herausgefunden:
Die Arbeit als „Arbeit“
Zentral für diese innere Einstellung ist die Frage: „Wann habe ich wieder Urlaub?“ Arbeit wird als lästige Pflicht betrachtet, der es möglichst rasch zu entkommen gilt. Lohn und Gehalt sind schlicht die Belohnung fürs „Durchhalten“. Wer so denkt, der leistet wahrscheinlich „Dienst nach Vorschrift“.
Die Arbeit als „Karriere“
„Ich will etwas erreichen!“ Meine Arbeit ist Mittel zum Zweck: Ich will damit Erfolg, Ansehen, Anerkennung, eine Beförderung oder Wohlstand erreichen.
Menschen mit dieser Einstellung arbeiten hart und oft auch gerne. Doch die Arbeit kann so leicht zu einem Dauerlauf werden, nach dem Motto „schneller – höher – weiter“.
Die Arbeit als „Berufung“
„In meiner Arbeit setze ich meine Stärken für etwas Sinnvolles ein. “ Meine Arbeit hat Sinn und Bedeutung. Sie ist mehr als eine Abfolge von einzelnen Aufgaben und dient einem größeren Ganzen. Mit diesem Ziel bzw. Wert kann ich mich identifizieren. Es ist mir wichtig. Mit dieser Einstellung kann ich sehr intensiv arbeiten und erlebe es doch weniger als Pflicht, sondern mehr als innere Erfüllung.
Mein (engagierter) Einsatz erfüllt mich mit Zufriedenheit, ich kann hohe Leistung erbringen und erziele Erfolge. Im Unterschied zu der Einstellung „Arbeit als Karrieresprungbrett“ ist eine Beförderung für mich dann aber eher ein angenehmer Nebeneffekt.
Jede Arbeit kann Berufung sein
Hängt meine Einstellung zur Arbeit nicht maßgeblich von der Art meiner Arbeit ab? Auf den ersten Blick mag es so scheinen, dass einfache, wenig anspruchsvolle Tätigkeiten weniger Möglichkeiten zur Berufung und Erfüllung bringen als herausfordernde Aufgaben. Ein Arzt sollte also eigentlich glücklicher sein als ein Hausmeister. Oder?
Forscher gingen dieser Frage wissenschaftlich nach und kamen zu dem Ergebnis, dass jede Arbeit das Potenzial zur Berufung in sich trägt. Entscheidend ist nämlich die innere Einstellung von dem, der die Arbeit ausführt.
Ein Hausmeister an einer Grundschule kann seine tägliche Aufgabe, das Schulgelände in Ordnung zu halten als Ärgernis betrachten („…warum müssen die Kinder auch immer so viel Chaos anrichten?“). Mit einer anderen Einstellung ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass er seine Arbeit als Berufung wahrnimmt und mit Freude Erfolg ausführt: „Ich trage dazu bei, den Kindern eine optimale Umgebung zu schaffen, in der sie ihre Fähigkeiten entfalten können.“ Wahrscheinlich ist er sogar früher mit seiner täglichen Arbeit fertig als der genannte Kollege!
Die Forscher fanden also Ärzte, die ihre Tätigkeit als bloßen Job betrachteten, und Hausmeister, die sich berufen fühlten.
Wenn Du Lust hast, dann kannst Du mit einer einfachen Übung Deine tägliche Arbeit mehr zur „Berufung“ entwickeln. In unserem .pdf dass Du Dir hier unten auf der Seite runterladen kannst, findest Du die Anleitung dazu.
Diese Übung kann Dir dabei helfen, Dich wieder darauf zu konzentrieren, was Dir an deinem täglichen Tun wichtig und sinnvoll erscheint. Das ist übrigens unabhängig davon, ob Du einen Beruf mit Arbeitsvertrag hast oder unbezahlt zum Beispiel als Hausfrau und Mutter arbeitest. In beiden Fällen kannst Du Dir mit dieser Übung etwas Gutes tun.