Lange Zeit dachte man, ein Muskelkater ist der Beweis für ein effektiv absolviertes Training. Leider falsch! Ein Muskelkater ist eine Ansammlung von Mikroverletzungen im Muskelgewebe. Was genau es damit auf sich hat und wie Du einen Muskelkater in Zukunft vermeidest verrate ich Dir hier!
“Nur die Harten kommen in den Garten” oder “No Pain, no gain” – damit befeuern sich vor allem Bodybuilder, die in kürzester Zeit eine enorme Muskelmasse aufbauen wollen. Viele interpretieren das falsch: Ein Muskelkater ist nicht notwendig, um die Muskeln zum Wachsen zu bringen. Im Gegenteil! Er ist eher hinderlich.
Mit den obigen Sprüchen ist eigentlich gemeint, dass Du Dein Training bis zum Äußersten ausschöpfst: Du machst die Sit-Ups zum Beispiel so lange, bis Deine Bauchmuskeln “brennen” und Du nicht mehr kannst – in dem Moment hörst Du auf. Das ist die beste Taktik, um ein schnelles Wachstum der Muskeln zu erzielen und sie trotzdem zu schonen.
Was ist Muskelkater eigentlich?
Ein Muskelkater zeigt sich, wenn Du Deine Muskeln zu sehr beansprucht hast. Die feinen Muskelfasern, aus denen die Muskelpartie besteht, ist zerstört. Die Eiweiße Aktin und Myosin, dank denen Muskelkontraktionen überhaupt funktionieren, können nicht mehr zusammenarbeiten. Zudem läuft Wasser in die Muskelfaserrisse, dadurch dehnen sich die Risse aus. Dieser konstante Schmerz ist dann der Muskelkater.
Klingt gar nicht gut, oder? Ist es auch nicht. Deshalb rate ich Dir, unbedingt mit dem Sport zu pausieren, wenn Du einen Muskelkater hast. Ein Muskelkater sollte kein “Orden” für Deine Tapferkeit sein, trotz Schmerzen weiter zu trainieren. Er ist ein Hilfeschrei Deines Körpers, ihn erstmal in Ruhe zu lassen, damit sich die Fasern wieder verbinden können! Wenn Du öfter einen Muskelkater riskierst, verschleißt Dein Körper übrigens schneller, im schlimmsten Fall kann es zu einem echten Muskelfaserriss führen, der Dich dann erst einmal in die längere Inaktivität zwingt.
Was hilft bei Muskelkater?
Ganz einfach: Ruhe. Gönne Dir die zwei bis drei Tage, die die Muskelfasern auf jeden Fall brauchen, um wieder zusammen zu finden. Das kannst Du mit gemäßigter Bewegung unterstützen: Spazieren gehen bringt Deinen Stoffwechsel in Schwung und somit auch die Heilungsprozesse Deines Körpers. Andere sanfte Sportarten wie Yoga und Dehnübungen können der Heilung ebenfalls förderlich sein.
Auch Wärme kann Dir helfen: Lass Dir ein gutes, warmes Bad ein und gönne Deinen Muskeln ein wenig Entspannung. Einen Geheimtrick gibt es auch: Kirschaft. Der rote Farbstoff soll entzündungshemmende Wirkung haben und soll den Schmerz laut amerikanischen Studien lindern können. Allerdings bezweifle ich, dass die Menge, die Du dazu trinken müsstest, gesund ist. Aber ein Gläschen kann nicht schaden!
Auch mit Ernährung kannst Du nachhelfen: Eine Banane liefert Dir zum Beispiel Magnesium, ideal gegen Muskelkrämpfe, genau wie Nüsse. Achte auf Deinen Wasserhaushalt: Trinke viel und iss Gemüse, damit sich Deine Muskeln noch schneller regenerieren können!
Mein Fazit: Muskelkater ist keine Auszeichnung für ein erfolgreiches Training! Höre während des Trainings gut auf Deinen Körper und höre rechtzeitig mit dem Sport auf, damit Du umso fitter in die nächste Runde kannst! Vermeide einseitige Belastung Deiner Muskeln und sei vor allem als Anfänger vorsichtig: Steigere langsam die Intensität Deiner Übungen und überschätze Dich nicht!