Heutzutage gibt es beinahe täglich neue Essens- und Ernährungstrends, verschiedene Diäten und Ernährungsweisen. Man wird geradezu überschwemmt mit Möglichkeiten etwas für seine Gesundheit zu tun. Doch was ist mit der mittlerweile in der Gesellschaft angekommenen vegetarischen Ernährung? Nimmt sie Einfluss auf Deine Gesundheit?
Verschiedene Formen des Vegetarismus
Bevor diese Frage geklärt werden kann, solltest Du erstmal wissen, was Vegetarismus bedeutet. Denn: Vegetarisch ist nicht gleich vegetarisch. Man kann diese Ernährungsweise prinzipiell in vier Formen unterteilen.
Alle Vegetarier essen zunächst kein Fleisch und keinen Fisch, Lacto-Vegetarier essen darüber hinaus auch keine Eier. Ovo-Vegetarier essen diese zwar, verzichten dafür aber auf Milchprodukte wie Butter, Sahne oder Joghurt. Ovo-lacto-Vegetarier nehmen hingegen Eier und Milchprodukte zu sich, während Veganer auf beides ganz verzichten. Eine weitere umstrittene und oftmals nicht als hundertprozentig angesehene Form des Vegetarismus stellen die Pescetarier dar, welche kein Fleisch, dafür aber Fisch essen.
Alle genannten Gruppen sind sich aber einem Punkt einig: Sie verzichten auf Fleisch. Doch was ist das Beste für Deinen Körper? Eine fleischlose Ernährung oder der vegetarische Lebensstil? Heute soll Dir die „klassische“ vegetarische Ernährung und die damit einhergehenden Vor- und Nachteile für Deinen Körper nähergebracht werden.
Vorteile der vegetarischen Ernährung
Die Umstellung Deiner Ernährung bringt einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Denn durch die vegetarische Ernährung verzichtet man auf Fleisch und somit auch auf viele überflüssige Fettsäuren, weshalb die Ernährung generell ballaststoffreicher ist und weniger Kalorien beinhaltet. Deswegen liegen das Körpergewicht und der Body-Mass-Index bei Vegetariern im Schnitt niedriger als bei den klassischen Allesfressern.
Durch den Verzicht auf Fleisch sinkt Dein Cholesterinspiegel im Blut deutlich ab. Darüber hinaus haben Vegetarier ein Risiko an Diabetes oder Krebs zu erkranken. Auch Dein Blutdruck wird es Dir danken, wenn Du Dich allgemein gesünder ernährst.
Studien haben ebenfalls gezeigt, dass Vegetarier weniger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind, welche durch Diabetes, Cholesterin und Fettleibigkeit verursacht werden, und im Schnitt sogar länger leben. Auch werden regelmäßige Verstopfungen, und den damit verbundenen Risiken einer Folgeerkrankung wie etwa Darmkrebs vorgebeugt.
Nachteile der vegetarischen Ernährung
Natürlich fehlen Deinem Körper durch den Verzicht auf Fleisch und Fisch zunächst auch wichtige Nährstoffe wie Eisen, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12. Doch keine Angst, alle theoretischen Nährstoffmängel können bei einer vegetarischen Ernährung auch durch andere Quellen gedeckt werden.
Omega3-Fettsäuren kommen zum Beispiel in Ölen vor, eine weitere gute Quelle sind Chia-Samen, welche Du Dir ganz leicht in Dein Müsli mischen kannst. Eisen hingegen kommt in grünem Blattgemüse wie Spinat, oder in Nüssen vor. Und auch Vitamin B12 kannst Du durch Milchprodukte und Eier zu Dir nehmen. Du kannst also durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung alle von Deinem Körper benötigten Nährstoffe zu Dir nehmen.
Solltest Du Dich oftmals schlapp fühlen, eine trockene Haut haben oder ein generell schwaches Immunsystem kann das mit einem Omega-3-Mangel zusammenhängen. Wenn Du Dich vegetarisch ernährst und regelmäßig unter diesen Symptomen leidest, solltest Du bewusst auf Lebensmittel wie Chai-Samen und Öle zurückgreifen.
Was tun, wenn Du nicht auf Fleisch verzichten kannst?
Du überlegst vielleicht Deine Ernährung vegetarisch zu gestalten, willst aber nicht auf Wurst oder Fleisch verzichten? Du hast im Restaurant Schwierigkeiten beim Bestellen, oder suchst nach Alternativen für die Grillabende mit der Familie? Probiere doch mal Hallumi Grillkäse oder Schafskäse mit Grillgemüse aus. Beides schmeckt super lecker und ist eine gute Fleischalternative.
Des Weiteren gibt es heutzutage für fast alles Ersatzprodukte, die dem Geschmack von echter Wurst und echtem Fleisch in fast nichts nachstehen. So kannst Du beispielsweise auf Soja- oder Seitanprodukte zurückgreifen. Soja ist zum einen eine gute Eiweißquelle, zum anderen gibt es zum Beispiel Soja-Nuggets, die täuschend echt nach Chicken-Nuggets schmecken, oder Tofu, der ebenfalls gut als Fleischersatz dienen kann, insbesondere in marinierter Form.
Seitan besteht aus Weizeneiweiß, also Gluten, und eignet auch prima als Fleischersatz für den Vegetarier. Gut gewürzt kann er als Steak oder als Burgerpatty fungieren. Du solltest allerdings überprüfen, ob Du Gluten verträgst, um nicht den Folgen einer Unverträglichkeit zu erliegen.
Weitere Vorteile des Vegetarismus
Neben den gesundheitlichen Vorteilen einer vegetarischen Lebensweise gibt es noch einige weitreichendere. So tust Du nicht nur den Tieren etwas Gutes, sondern auch der Umwelt, wenn Du auf Fleisch verzichtest. Denn ein Großteil der weltweiten Getreideproduktion wird für die Ernährung der Tiere, die auf Deinem Teller landen, verwendet. So benötigt man für ein Kilo Rindfleisch bis zu 22 Kilo Getreide und mehr als 50 000 Liter Wasser.
Auch Emissionen und Energie werden durch den Fleischverzicht eingespart. Des Weiteren bringst Du Dich durch einen Verzicht aktiv gegen Massentierhaltung ein, in denen die Tiere in unmenschlichen Bedingungen gezüchtet und geschlachtet werden. Doch auch die Abholzung der Wälder für Weideflächen und die Anpflanzung der Futtermittel belasten das Klima. Wenn Du nicht auf Fleisch verzichten willst, ist es immer noch besser statt dem Discounter-Fleisch auf regionale Produkte zu setzen, wenn es der Geldbeutel zulässt.
Du siehst also, dass eine vegetarische Ernährung viele Vorteile mit sich bringt. Natürlich darf jeder weiterhin essen, was er möchte. Am Ende kommt es immer auf eine gesunde und ausgewogene Mischung an. Du kannst Dich mit, aber auch ohne Fleisch und Fisch gesund und ausgewogen ernähren.