Immer wieder wird behauptet, wer scharf isst, der is(s)t gesund. Mit dieser Frage habe ich mich beschäftigt und kann schon einmal verraten: An dieser Theorie ist tatsächlich etwas dran! Was Schärfe eigentlich ist und was sie mit Deinem Körper macht erfährst du in dem Artikel:
Scharfes Essen – Gesund oder nicht?
Die Einheit der Schärfe
Schärfe kann sogar gemessen werden und hat eine eigene Einheit: Die Scoville-Einheit. Diese gibt an, mit wieviel Wasser man die Konzentration verdünnen muss, damit sie nur gerade noch scharf schmeckt. Eine herkömmliche Paprika misst einen SChärfegrad von 0-10 Scoville – eine Peperoni 100-500. Handelsübliches Pfefferspray misst übrigens 2 Millionen Scoville.
Schärfe ist Schmerz
Die Schärfe eine Peperoni zum Beispiel ist eigentlich keine Geschmackssensorik wie süß, sauer oder bitter. Im Grunde ist Schärfe eine Schmerzreaktion des Organismus. Wir Menschen sind also ein bisschen Masochistisch, wenn wir uns einen Teller scharfes Curry gönnen. Das liegt am Stoff Capsaicin: Es reizt die Nerven in der Mundschleimhaut, dieselben Nerven, die für das Fühlen von Wärme und Schmerz zuständig sind.
Ist der Schmerz gesund?
Der Schmerz an sich ist natürlich nicht gesund – aber so unglaublich es klingt, die Folgen des Schmerzes sind es. Du brauchst auch keine Angst haben, dass Deine Geschmacksnerven beschädigt werden. Im Gegenteil: Schärfe schult Deine Geschmacksnerven, da Capsaicin gefäßerweiternd wirkt und sich die Geschmackssensorik dadurch verbessert. Und nicht nur das. Auch die Magensaftsäure und die Magenmotorik arbeitet besser durch Schärfe – so kann schweres Essen leichter verdaut werden. Das Wasser, das einem bei Schärfe im Mund zusammenläuft, schützt zudem die Zähne.
Schärfe gegen Hitze
Wieso essen eigentlich gerade Menschen in warmen Gefilden scharf? Ganz einfach: Die Schärfe kurbelt unmittelbar den Stoffwechsel an, man beginnt zu schwitzen. Durch den Schweiß kühlt der Körper ein wenig ab. Ein willkommener Nebeneffekt im Orient, wo es auch mal 50 Grad sein können.
Schärfe tötet Bakterien
Durch das Capsaicin werden im Magen einige böse Bakterien an ihrer Vermehrung gehindert – somit tut Schärfe tatsächlich aktiv etwas gegen Krankheiten. Auch außerhalb des Magens hält es Bakterien ziemlich gut in Schach, auf diese Art und Weise halten scharfe Lebensmittel in Ländern wie zB. Thailand zum Beispiel länger.
Scharf nur mit Bedacht
Du siehst, es spricht einiges dafür, scharf zu essen: Es wirkt sich tatsächlich positiv auf die Gesundheit aus. Und noch dazu macht Schärfe auch noch glücklich. Verantwortlich hierfür sind die Endorphine, die durch den Schmerzreiz hervorgelockt werden. Aber: Übertreib es nicht. Jeder Mensch hat seine Schmerzgrenze, auch bei Schärfe. Überschreitet man diese, kann Sodbrennen oder sogar Durchfall die Folge sein. Und wie wir alle wissen: Schärfe brennt immer zweimal. Deswegen, hör auf Deinen Körper und Du wirst Deine persönliche Grenze kennenlernen!