Das tödliche Quartett, auch metabolisches Syndrom genannt, sind vier verschiedene und häufig auftretende Risikofaktoren, die kombiniert miteinander die Wahrscheinlichkeit auf Krankheiten, wie beispielsweise Krankheiten des Herzens erhöhen. In diesem Artikel stelle ich Dir den letzten Faktor vor, die Insulinresistenz.
Das tödliche Quartett – Was genau ist darunter zu verstehen?
Du hast unsere beiden letzten Artikel zu diesem Thema noch nicht gelesen und willst mehr über das tödliche Quartett wissen? Dann schau Dir Teil 1,2 & 3 an, um mehr zu dem Thema zu erfahren!
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Insulinresistenz
Vermutlich ist dir Diabetes ein Begriff, denn Diabetes ist mittlerweile eine häufig auftretende Krankheit. Aber wusstest Du auch, dass eine Insulinresistenz die Hauptursache für die Entstehung dieses Krankheitsbildes ist?
Oftmals bleibt eine Insulinresistenz, bis Diabetes diagnostiziert wird, unbemerkt, da erst zu diesem Zeitpunkt die üblichen Symptome, wie etwa chronische Müdigkeit oder übermäßiger Durst, auftreten.
Insulin und seine Wirkung im Körper
Insulin – Ein Begriff, den man heutzutage oft hört, egal ob beim Arzt, bei der örtlichen Apotheke oder im Fernsehen. Aber was genau ist Insulin? Für welche Prozesse ist Insulin in Deinem Körper verantwortlich?
Insulin ist ein Hormon, dessen Hauptaufgabe es ist, Deinen Blutzuckerspiegel zu senken. Wenn Du also eine Mahlzeit mit Kohlenhydraten, wie beispielsweise ein Stück Weißbrot, zu Dir nimmst, werden diese zu Glucose abgebaut und gelangen über den Darm ins Blut, weshalb sich der Blutzuckerspiegel erhöht. Daraufhin wird Insulin ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken und die Glucose in den einzelnen Zellen aufzunehmen. Ist der Blutzuckerspiegel wieder auf einem normalen Niveau, sinkt auch der Insulingehalt im Blut.
Warum einfache Kohlenhydrate schlecht für Deinen Blutzuckerspiegel sind
Einfache Kohlenhydrate, die speziell in Weißmehlprodukten oder Zucker enthalten sind, versorgen den Körper sehr schnell mit Energie, da sie einfach aufzuspalten sind und schnell in die Blutbahn gelangen. Dein Körper kann also unverzüglich auf diese Energie zugreifen. Der Nachteil der mit dieser sehr schnellen Energiebereitstellung einhergeht ist, dass diese Energie auch schnell aufgebraucht ist.
Die Folge in Bezug auf den Blutzuckerspiegel ist, dass dieser schnell und hoch ansteigt und danach rapide absinkt. Im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln, bei denen der Verlauf der Blutzuckerkurve eher wellenförmig aussieht, verläuft er bei einfachen Kohlenhydraten im Zick Zack. Das Insulin kommt also gar nicht mehr hinterher, den Blutzuckerspiegel auszugleichen und läuft dauerhaft auf Hochtouren.
Insulinresistenz
Was genau ist denn Insulinresistenz? Insulinresistenz bedeutet, dass Dein Körper nicht mehr in der Lage ist, die Blutzuckerwerte auf ein Normalniveau abzusenken. Die Körperzellen reagieren nicht mehr auf das Insulin und sind dadurch weniger empfänglich dafür. Das wiederum heißt, dass der Körper noch mehr Insulin produzieren muss, um die erhöhten Blutzuckerwerte zu normalisieren, was die körpereigenen Zellen noch unempfänglicher für Insulin macht. Ein Teufelskreis dem zu entfliehen nur sehr schwer ist.
Die Ursachen von Insulinresistenz
Zwar sind die Ursachen einer Insulinresistenz, auch Prä-Diabetes genannt, nicht genau geklärt, als Hauptursache wird aber immer wieder eine falsche Ernährungsweise herangezogen. Vor allem ein dauerhafter Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken kann zu einer Insulinresistenz und im späteren Verlauf dann zu Diabetes mellitus Typ 2 führen. Dein Körper muss aufgrund dieser Lebensmittel immer mehr Insulin herstellen, bis die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin produzieren können. Durch diese Überlastung werden Deine Insulinzellen im Körper funktionsunfähig, was zu einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel, auch Hyperglykämie, führt.
Ähnlich wie auch bei den anderen Risikofaktoren des tödlichen Quartetts ist eine Ursache der Insulinresistenz mangelnde Bewegung. Regelmäßige Aktivitäten, sei es durch einen Besuch im Fitnessstudio oder ein langer Spaziergang, erhöhen die Empfindlichkeit Deiner Zellen für Insulin.
Symptome von Insulinresistenz
Du bist ständig müde? Du trinkst in letzter Zeit mehr als normal? Vielleicht hast Du auch häufiger Hunger als sonst und fühlst Dich immerzu schlapp und träge? Das sind Indikatoren für eine bereits vorangeschrittene Insulinresistenz. Im Anfangsstadium macht sich die Insulinresistenz lediglich über die Blutzuckerwerte bemerkbar. Deshalb ist dringend anzuraten, diese regelmäßig überprüfen zu lassen, sodass Du frühzeitig dagegen vorgehen kannst und sich die Insulinresistenz nicht zu Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt.
Durch eine Blutzuckermessung beim Arzt oder der Apotheke wird der Zuckergehalt Deines Blutes gemessen. Hierbei wird mit einer Nadel in Deinen Finger gepikst. Der Tropfen Blut, der sich dann bildet, wird in ein Lesegerät gegeben, das dann den Blutzuckerwert bestimmt. Damit Du weißt, ob Deine Blutzuckerwerte im Normalbereich liegen, kannst Du diese Tabelle als Orientierung nehmen:
Einheit: mg/dl Blut
Therapie
Sofern Deine Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten ist, liegt der erste Schritt in der Umstellung Deiner Lebensweise. Wie auch bei den Faktoren abdominelle Fettleibigkeit, Bluthochdruck und der Fettstoffwechselstörung, ist auf eine dauerhaft gesunde Ernährung zu achten. Im Vergleich zur Fettstoffwechselstörung liegt der Fokus bei einer Insulinresistenz allerdings nicht so sehr bei den Fetten, sondern bei der Einnahme der richtigen Kohlenhydrate. Du solltest also auf einfache Kohlenhydrate weitestgehend verzichten und auf mehrfache Kohlenhydrate setzen, die beispielsweise in Haferflocken oder Vollkornprodukten enthalten sind.
Da auch ein starkes Übergewicht als Risikofaktor der Insulinresistenz zählt, solltest Du auch darauf achten, dass Du dieses in Kombination mit einer gesunden Ernährung reduzierst. So schlägst Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe!
Du hast vielleicht schon länger keinen Sport mehr betrieben? Du bewegst Dich auch sonst eher wenig in Deinem Alltag? Bau doch in Zukunft kleine Bewegungseinheiten in Deinen Alltag ein! Gerade wenn Du Dich wenig bewegst, muss das nicht gleich zu Beginn ein Zehnkilometerlauf werden. Es genügen kleine, dafür aber regelmäßige Einheiten, die Du Stück für Stück ausbaust und erweiterst. So kommt Deine Fitness nicht zu kurz und die Insulinempfindlichkeit Deiner Zellen steigt wieder an.
Sollten diese Therapiemöglichkeiten Deine Blutzuckerwerte nicht dauerhaft reduzieren, ist der Besuch beim Arzt dringend zu empfehlen, so dass dieser gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie verordnet.
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