Das tödliche Quartett, auch metabolisches Syndrom genannt, sind vier verschiedene und häufig auftretende Risikofaktoren, die kombiniert miteinander die Wahrscheinlichkeit auf Krankheiten, wie beispielsweise Krankheiten des Herzens erhöhen. In diesem Artikel stelle ich Dir den dritten Faktor, die Fettstoffwechselstörung, vor.
Das tödliche Quartett – Was genau ist darunter zu verstehen?
Du hast unsere beiden letzten Artikel zu diesem Thema noch nicht gelesen und willst mehr über das tödliche Quartett wissen?
Dann schau Dir Teil 1 & 2 an, um mehr zu dem Thema zu erfahren:
Hier klicken und Teil 1 über abdominelle Fettleibigkeit lesen
Hier klicken und Teil 2 über Bluthochdruck lesen
Fettstoffwechselstörung
Fett muss nicht immer schlecht sein
Häufig werden Fette verteufelt. Am besten sollte man sie so wenig wie irgend möglich zu sich nehmen, heißt es oft. Aber ist das wirklich so? Kommst Du ganz ohne Fette aus?
Tatsache ist, Du brauchst Fette, um zu überleben. Sie liefern Dir die nötige Energie, um lange durchzuhalten und den Alltag zu überstehen. Denn im Vergleich zu Kohlenhydraten werden die Fette über einen langen Zeitraum von Deinem Körper als Energiereserve benutzt und angezapft.
Nehmen wir an, Du gehst im Wald eine Runde Joggen oder Radfahren. In den ersten 20-30 Minuten werden hauptsächlich Deine Kohlenhydratspeicher aufgebraucht, da sie für Deinen Körper die einfacher zu verwertende Energiereserve darstellen. Nach diesen 20-30 Minuten sinkt die Verwertung von Kohlenhydraten ab und die der Fette gelangt an die Spitze der Energiebereitstellung. Zwar brauchst Du länger, um an Deine Fettreserven heranzukommen und diese zu verwerten, dafür liefern sie Dir wesentlich länger Energie, als die Kohlenhydrate. Die Fette dienen darüber hinaus als Energiedepot für Deinen Körper in Zeiten der Hungersnot. Wenn Du nicht regelmäßig Fette zu Dir nimmst, sinkt Deine Leistung insbesondere bei sportlicher Aktivität rapide ab und Dein Körper kann bestimmte Prozesse nicht mehr in der Form wie bisher durchführen.
Wenn Fette so nützlich sind, warum solltest Du dennoch darauf achten, was Du zu Dir nimmst?
Arten der Fettstoffwechselstörung
Ähnlich wie bei der abdominellen Fettleibigkeit ist die Zahl der Diagnosen für eine Fettstoffwechselstörung in den letzten Jahren enorm angestiegen. Bei Fettstoffwechselstörungen wird aufgrund der unterschiedlichen Ursachen dieses Symptoms in zwei Formen unterschieden: der Primären und der Sekundären. Die primäre Fettstoffwechselstörung ist genetisch bedingt, die sekundäre ist begleitend zu anderen Grunderkrankungen, wie beispielsweise einer ungesunden Ernährung und Übergewicht.
Doch wie entsteht eine solche Fettstoffwechselstörung überhaupt?
Entstehung von Fettstoffwechselstörungen
Im ersten Schritt werden Deine Fette in Deiner Darmschleimhaut zu Triglyceriden zusammengeschlossen. Danach werden sie zusammen mit dem Cholesterin an sogenannte Lipoproteine gekoppelt und durch das Blut zu den Zellen transportiert.
Generell lassen sich mehrere Arten der Lipoproteine unterscheiden, die Wichtigsten sind allerdings das sogenannte HDL (High Density Lipoprotein) und LDL (Low Density Lipoprotein). Sie sind für unterschiedliche Prozesse in Deinem Körper verantwortlich. Das LDL befördert das Cholesterin von der Leber in die einzelnen Körperzellen. Das HDL hingegen ist für den entgegengesetzten Prozess verantwortlich. Dieses Lipoprotein transportiert das Cholesterin von den Zellen wieder in deine Leber.
Sicherlich hast Du schon mal was von „gutem“ und „schlechten“ Cholesterin gehört oder? Wieso ist das eine so viel besser als das andere? Du fragst Dich welches Cholesterin gefährlich und welches gut ist?
Von einem „schlechten“ Cholesterinwert wird gesprochen, wenn zu viel LDL in das Blut gelangt, da es bei übermäßigem Auftreten dieses Lipoproteins zu Ablagerungen in den Blutgefäßen kommen kann. Diese harmlos erscheinenden Ablagerungen ziehen jedoch enorme Konsequenzen, wie beispielsweise einen Gefäßverschluss oder im schlimmsten Falle dann einen Herzinfarkt, nach sich. Das „gute“ Cholesterin hingegen ist das HDL, da es Deinen Körper wieder „reinigt“ und das Cholesterin verstoffwechselt.
Wenn Du Deinen Cholesterinspiegel also misst, solltest Du darauf achten, diesen nicht nur isoliert zu betrachten. Im Extremfall hast Du einen sehr hohen HDL-Wert und einen normalen LDL-Wert, was unter dem Strich zwar zu viel wäre, allerdings hast Du zu viel von dem „guten“ Cholesterinwert. Da der Gesamtwert nicht wirklich aussagekräftig ist, betrachtet man die beiden Werte isoliert voneinander.
Einheit: mg/100 ml Blut
Ursachen von Fettstoffwechsel
Was führt dazu, dass die Zahl der Fettstoffwechselerkrankten immer weiter steigt? Speziell beim sekundären Typus hat dies, ähnlich wie bei der abdominellen Fettleibigkeit, mit der Lebensweise, aber auch mit anderen Erkrankungen zu tun, die eine Fettstoffwechselstörung begünstigen.
Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem Diabetes mellitus oder Übergewicht. Da die Ursache für diese Krankheiten ebenfalls eine fälschliche Lebensweise ist, lässt sich sagen, dass die Lebensweise das Risiko auf eine Fettstoffwechselstörung maßgeblich beeinflusst.
Doch wie wird eine schlechte Lebensweise definiert? Zu einer schlechten oder ungesunden Lebensweise zählen viele verschiedene Faktoren. Je mehr von diesen Faktoren gegeben sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du an einer Fettstoffwechselstörung leidest. Vielleicht hast Du öfter mal Stress in der Arbeit? Du kannst einfach nicht richtig abschalten, und das sogar nach der Arbeit? Stress ist ein Risikofaktor, den viele Menschen unterschätzen und als eher unwichtig einstufen, dabei ist das ein ausschlaggebender Faktor auch für die folgenden Ursachen.
Eine Tafel Schokolade hier, ein Päckchen Gummibärchen da. Oder soll es vielleicht doch lieber ein Besuch im Fast Food Restaurant sein? Wir alle kennen diese Momente. Momente, in denen man einfach schwach ist. Momente, in denen man seinen Gelüsten nachgibt. Wichtig aber ist, dass diese Momente auch wirklich Momente bleiben und nicht zur Gewohnheit werden. Denn eine fettreiche und cholesterinreiche Ernährung begünstigt das Risiko an einer Fettstoffwechselstörung zu leiden enorm. Auch das oft damit einhergehende Übergewicht und die Überernährung sind begünstigende Faktoren für diese Krankheit.
Des Weiteren zählt auch mangelnde Bewegung im Alltag zu einer schlechten Lebensweise, die wiederum enorme Auswirkungen auf Deinen Körper hat. Du steigst aus der U-Bahn aus und hast die Wahl zwischen der Rolltreppe und einer normalen Treppe? Oder Deine Arbeit liegt im vierten Stock eines Bürogebäudes? Toll, das sind in Zukunft Möglichkeiten, dich den Tag über zu bewegen und Deine Gewohnheiten zu ändern. Du tust Dir und Deinem Körper damit auf jeden Fall etwas Gutes.
Folgen von Fettstoffwechselstörungen
Durch die Ablagerungen von Cholesterin und anderen Substanzen in Deiner Blutbahn, genauer gesagt an der Gefäßwand, werden die Gefäße immer enger und enger. Dadurch werden die Wände poröser, was sich im schlimmsten Falle zu einem Gefäßverschluss entwickeln kann.
Durch die engen und porösen Gefäßwände sind ein Engegefühl in der Brust die Vorboten von einem Herzinfarkt. Die Verengung kann allerdings auch eine Durchblutungsstörung in den Beinen sowie einen Schlaganfall verursachen. Die Folgen von dieser Krankheit sind also gravierend und nicht zu unterschätzen.
Fettstoffwechselstörung – Was tun?
Du warst beim Arzt und er hat eine Fettstoffwechselstörung bei Dir festgestellt? Je nach Typus unterscheiden sich die Möglichkeiten einer Therapie. Insbesondere bei einer sekundären Fettstoffwechselstörung lässt sich durch eine Umstellung der Lebensweise, gerade im Anfangsstadium, viel verhindern.
Durch eine passende Ernährungsumstellung, die auf eine fettreduzierte Ernährung abzielt, ist der Grundstock der Therapie gelegt. Hierdurch wird nicht nur der Faktor der falschen Ernährung eliminiert, sondern im besten Fall wird bei einem vorliegenden Übergewicht auch dieses reduziert.
Körperliche Bewegung hat ebenso Einfluss auf die Senkung der Triglyceridwerte und die Erhöhung des „guten“ Cholesterins. Durch die Bewegung wird, genauso wie bei der passenden Ernährungsumstellung, eine Gewichtsreduktion begünstigt.
Fette sind nicht immer schlecht und auch Cholesterin ist es nicht. Dein Körper benötigt Beides, um zu überleben. Allerdings solltest Du darauf achten, die richtigen Fette zu Dir zu nehmen. Empfehlenswert ist hier auf natürliche Fette wie sie in Nüssen, Ölen oder Ähnlichem enthalten sind zu setzen. Darüber hinaus solltest Du die Möglichkeiten des Alltags nutzen Dich aktiv zu bewegen und dich regelmäßig körperlich zu betätigen. Das kann vom Spaziergang um den See, bis hin zur Fahrradtour am Wochenende reichen. Mach einfach das, worauf Du Lust hast!
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